Kinder spielen den ganzen Tag über und lernen dabei einiges. Für mich ist Spielen die „Ur-Form“ des Lernens: Entdecken, Erforschen, Erkunden von Gegenständen, der eigenen Person und auch von Interaktionen mit anderen Personen sind nur einige Elemente der Spielentwicklung. Und ohne die Wurzeln der Spielentwicklung kann der „Baum der Spielentwicklung“ nicht wachsen.

Bereits Babys spielen – zunächst durch Eltern-Kind-Spiele, wie das altbekannte „Guck-Guck-Spiel“, wie auch durch Explorationen (Was ist das? Was kann das?). Exploration umfasst als erstes das Entdecken und Erforschen des eigenen Körpers. Bei Babys kann das gut beobachtet werden, wenn sie ihre Hände das erste Mal entdecken und dann ihre Hand erkunden. Gegenstände, Spielobjekte werden aber genauso erforscht. Auch ältere Kinder explorieren zunächst mit neuen Materialien. Und genauso wichtig ist die „soziale Exploration“, das Erkunden neuer Situationen, neuer Personen. Hier wirkt es oft auf Erwachsene so, dass ein Kind nichts tut. Doch es ist ein entscheidender Entwicklungsschritt und eine große Fähigkeit, sich erstmal die Situation anzuschauen.

Deshalb ist es mir ein großes Anliegen, die Kinder hierbei zu begleiten, bei ihnen zu sein, sie auch emotional zu unterstützen und ihnen die Zeit zu lassen, die das einzelne Kind braucht, um dann mitzuspielen zu können. Und hier gibt es nicht die eine Lösung, wie das klappt. Das ist ganz individuell und von Kind zu Kind unterschiedlich.

Übrigens: Wir Erwachsenen machen das genauso: Wenn ich in einer fremden Umgebung bin und/oder nur mir (noch) unbekannte Menschen bei einer Veranstaltung, einer Party sind, dann schaue ich mich erstmal um und beobachte. Das gibt Sicherheit.
Erst später folgen z.B. Konstruktionsspiele und v.a. Regelspiele.

Diese Spielformen und besonders die Grundlagen, wie Exploration und soziale Exploration, sind besonders wichtig für den späteren schulischen und beruflichen Erfolg: Ich kann Fähigkeiten und Fertigkeiten üben und das in allen Entwicklungsbereichen, Spannung und Entspannung wechseln sich ab, so dass der Wechsel von Anspannung und Ruhezeiten gelernt werden kann. Ich kann Erlebtes, auch das, was ich indirekt erlebt habe, durch das Nachspielen verarbeiten, z.B. wenn ich ein Geschwisterchen bekommen habe, kann ich das Baby füttern, anziehen, wickeln etc. Auch Konflikte und konflikthafte Situationen kann ich im Spiel anders verarbeiten und dabei Konfliktlösestrategien üben. Später lerne ich, dass Absprachen wichtig sind und auch Kompromisse, um ein gemeinsames Spiel zu entwickeln…

Sie sehen, es steckt ganz schön viel drin im „Nur-Spielen“. Deshalb freuen Sie sich, wenn die Kinder spielen, seien Sie der Leuchtturm für die Kinder, wenn diese Unterstützung brauchen. Und v.a. lassen Sie sich auch mal ins kindliche Spiel mitnehmen und von den Kindern durch das Spiel leiten. Denn wir alle sollten wieder mehr Spielen.

Wenn Sie mehr über das kindliche Spiel erfahren wollen, auch speziell für Ihre Einrichtung, melden Sie sich gerne bei mir.

Bis dahin viel Spaß beim Spielen.
Ihre Renata Tukac

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